Die Buddhanatur (Sanskrit: tathāgatagarbha) ist ein zentrales Konzept im Mahāyāna-Buddhismus. Sie bezeichnet die in allen fühlenden Wesen vorhandene Anlage zum Erwachen. Das bedeutet, dass alle Wesen die angeborene Fähigkeit besitzen, Buddhas zu werden, da die wahre Natur ihres Geistes bereits rein und leuchtend ist – nur vorübergehend von zeitweiligen Befleckungen verdeckt.

Im Uttaratantraśāstra (auch Ratnagotravibhāga genannt), das Maitreya zugeschrieben und durch Asaṅga überliefert wurde, wird die Buddhanatur systematisch und eingehend anhand von sieben Vajra-Punkten erklärt: (1)–(3) die drei Juwelen, (4) das grundlegende Element (Buddhanatur), (5) das Erwachen, (6) dessen Qualitäten und (7) dessen erleuchtete Aktivität.

Spezifischerweise lehrt der vierte Vajra-Punkt tathāgatagarbha anhand von drei Gründen, warum alle Wesen Buddhanatur besitzen, einer detaillierten Erläuterung in zehn Themenbereichen sowie neun Beispielen dafür, wie die Buddhanatur zwar vorübergehend, aber nicht von Natur aus durch zeitweilige Befleckungen verdeckt ist.